In ihrer alten Heimat hatte eine jetzt in Chemnitz lebende Familie interkulturelles Kochen und Essen kennen und lieben gelernt. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen im Spätsommer 2018 erkannten sie im gemeinsamen Essen ihren persönlichen Beitrag zur Deeskalation.

Das Abstecken der Rahmenbedingungen und das Finden von Gastgeber-Familien nahmen jedoch ein halbes Jahr in Anspruch. Die DIG-AG Chemnitz beteiligte sich als Kooperationspartner an der vorerst dreiteiligen Reihe zur Esskultur des Judentums, des Christentums und des Islams.
Zum Auftakt Mitte Juni 2019 war eine jüdische Familie Gastgeber. Vor dem Essen wurden die Kerzen zum Sabbat entzündet. Erklärungen und Austausch wechselten sich ab, und bei leckerem Essen verging der Abend wie im Flug.
Ende Juni hatte eine christliche Familie an ihren Küchentisch eingeladen. Aufgrund des heißen Sommerwetters entschieden sich die Gastgeber letztlich für einen Grillabend im Hof. Doch auch hier gab es Informationen und viele Gespräche rund um Essen und Glauben.


Der nächste Abend fand im Spätsommer in einer muslimischen Familie stattfinden. Das Essen wurde auf Kissen auf dem Fußboden gereicht… Die Resonanz auf diese Einladung ist so groß, dass nicht alle Interessenten mitkommen konnten. Deshalb folgten im Herbst 2019 drei weitere Chemnitzer Esskultur-Abende und wir denken über eine Fortsetzung nach.

Fotos: Vladimir Shvemmer